Wenn der musikalische Ausdruck mit den Zeiten spielt
Die Predigerkirche wird am 31. Januar 2020 um 19.30 für ein Konzert unter dem Titel Chronos den äusseren Rahmen für ein Eintauchen in eine neue Musikwelt bilden. Wer würde sich denn getrauen, sich einen sowohl ausgewogenen wie auch gewagten Dialog zwischen den Ensembles Melpomen (mit Musik der griechischen Antike) und Le Concert Universel (mit Barockmusik aus dem 17. Jh.) nur schon vorzustellen? Die insgesamt zehn Musiker*innen erkunden zusammen die melodischen, rhythmischen und harmonischen Nachklänge ihres jeweiligen Repertoires und inszenieren damit unerwartete und unerhörte Klänge und Gegenwelten. In teils neu geschöpften Stücken begegnen sich gar die griechischen Instrumente Aulos, Lyra, Kithara und Tympanon mit den barocken Dulcian, Cembalo und Violinen, zusammengehalten von einer Sängerin und einem Sänger. Wahrlich ein äusserst originelles und einzigartiges musikalisches Spiel mit dem Ausdruck der Zeiten!
Ausgewählte Musiker*innen, ein diapason d’or
Juliette Roumailhac, Gründerin und erste Violine des Ensembles Concert Universel steht am Ausgangspunkt dieser bisher einzigartigen musikalischen Begegnung. Das junge Barockensemble wurde 2017 in St-Sulpice mit Musikern auf dem Weg einer vielversprechenden Karriere gegründet. Die Zusammenarbeit mit Melpomen ist lebhafter Ausdruck dafür, neue und fruchtbare Wege zu gehen, bewegt von Mut und Entdeckerlust. Unter der Leitung von Conrad Steinmann zeigt sich Melpomen seit mehr als 20 Jahren als Referenzensemble auf dem Gebiet der Musik der griechischen Antike. Bereits seine erste CD wurde 2005 mit einem diapason d’or ausgezeichnet. Seit Beginn an ist die Sopranistin und Lyraspielerin Arianna Savall Mitglied des Ensembles. Ihr Ruf muss kaum in Erinnerung gebracht werden.
Neue musikalische Schritte und ein Vortrag zur Einführung
« Es geht nicht so sehr darum, etwas zu lernen, vielmehr darum, zu empfinden und sich in den geeigneten Zustand versetzen zu lassen». Dieser Ausspruch des griechischen Philosophen Aristoteles deckt sich mit dem Konzept von Chronos : es ist die musikalische Schwingung, die im Zentrum der Überwindung von verschiedenen kulturellen Welten steht. Sie wird in verschiedenen Aspekten des schöpferischen Umgangs gezeigt: auf die musikalische und lyrische Poesie der Griechen antworten, einem späten Echo gleich, barocke Passacailles, Chaconnes und Battaglie aus dem 17. Jh. Das gegenseitige Zurschaustellen des jeweiligen Repertoires benennt durchaus die Gegensätze, aber nur um sie überwinden. Neue Verbindungen gehen aus den von Conrad Steinmann geschriebenen Stücken hervor, indem sie teils Instrumente zusammen bringen, die eigentlich mehr als zwei Jahrtausende voneinander getrennt sind.
Sind Sie bereit für diese musikalische Begegnung? Anne-Françoise Jaccottet, klassische Archäologin an der Universität Genf, wird vorgängig zum Konzert um 18.15 einen einführenden Vortrag halten: Inspiration und schöpferisches Gelingen in der Antike, zwischen Vorstellungswelt und Realität.
Praktische Details :
Basel, Freitag, 31. Januar 2020 um 19h30 in der Predigerkirche (Gratiseinführungsvortrag von Frau Dr. Anne-Françoise Jaccottet um 18h15 im Katholischen Studentenhaus an der Herbergsgasse 7, in ca. 300 M Entfernung von der Kirche). Preise: 35.- / AHV-IV-Studierende, 20.- / Unter 18, 10.- Ohne Reservierung, Billette an der Kasse ab 45 min vor dem Konzert und beim Vortrag.
Dasselbe Konzert wird am Vortag, dem 30. Januar, um 19.00 im Genfer Musée d’Art et d’Histoire gespielt. Eine Einführung zum Konzert mit Frau Dr. Anne-Françoise Jaccottet findet am 26. Januar um 16.00 am selben Ort statt. Das Konzert in Genf wird von RTS Espace 2 aufgenommen.
Kontakt, Informationen: contact@leconcertuniversel.com
Flyer